SIR WINSTON - Englischer Bulldog

 

Steckbrief
Geb.Dat.: April 1996
Farbe: braun gestromt
Gewicht: zwischen 20 und 22 kg
Lieblingsspielzeug: möglichst große Steine, Herrli & Frauli, der Kong
Lieblingsbeschäftigung: schlafen
Lieblingsfutter: alles, was auch nur im Entferntesten freßbar sein könnte ...
Status: Knutschkugel

 


 


Das Erste Mal

Im April 1996 hat er also das Licht der Welt erblickt, unser Dicker. Leider habe ich ihn als Welpen nicht erlebt - er kam im September 1997 zu mir, im Alter von 1,5 Jahren, da er sich mit einem der insgesamt 7 Hunde der Vorbesitzer nicht mehr vertragen wollte - groß und schwarz, das ist leider auch heute noch das Feindbild No. 1 ... War ich also auch auf den Hund gekommen.
Mein erster Eindruck war allerdings alles andere als pure Freude auf den neuen Mitbewohner: ein kleiner, breiter und schwerfälliger Hund, der - erstaunlich behende - wild auf/neben/unter der Couch der Vorbesitzer mit seinen vierbeinigen Freunden herumtobte und dabei gar komische Geräusche von sich gab. "Das ist normal", war die schmunzelnde Antwort seines damaligen Fraulis ob meines skeptischen Blicks - ich hatte ja noch sowas von keine Ahnung! Dann wurde er ins Auto gepackt, hat sich's auf dem Rücksitz bequem gemacht, dumm in die Gegend geguckt und gemütlich gegrunzt, und da war er auch schon "mein" Hund. So schnell kanns also gehen ... Seine Geräusche waren allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Und ans Schlafen ist auch heute noch so manche Nacht einfach nicht zu denken, wenn er wieder einmal mit seinen Schnarchorgien loslegt.

Nachdem Sir Winston (ich kann wirklich nichts für diesen Namen!) zwar überall hin mit durfte, wo es nur möglich war, aber doch ab und zu einmal alleine zu Hause bleiben mußte, was gerade für einen Bulldog alles andere als erfreulich ist, wurde der Entschluß gefaßt, ihm Gesellschaft zu beschaffen - also zog Gizmo im Februar 1998 bei uns ein, ganze 9 Wochen alt und bis heute heiß geliebt und behütet vom Stinker, obwohl beide Rüden sind.


Erkrankungen

Den ersten großen Schock mußten wir schon bald verdauen: Durch das Brustgeschirr, an das er gewöhnt war, hatte sich eine Brustwarze schlimm entzündet und es bestand Verdacht auf einen Tumor, der sich Gott sei Dank nicht bestätigte - seitdem gibt's nur mehr Halsbänder (heißer Tip: Ela's Halsbandshop). Die OP hat er ohne Probleme überstanden und war vermutlich für's Frauli schlimmer als für ihn selbst ... ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn dein starker 20kg-Muskelmasse-Hund auf einmal von einer Sekunde auf die andere in sich zusammen sackt, wenn er narkotisiert wird ...
Ein paar Jahre später folgte die zweite Vollnarkose, ebenfalls komplikationsfrei: Sir Winston hatte es doch tatsächlich geschafft, sich beim Herumschnüffeln an der Donau in einen liegengelassenen Angelhaken zu verbeißen! Hatte beim Tierarzt auch noch niemand gesehen und hat zu viel Gelächter in der Praxis verholfen, das sich jedes Mal von neuem erhebt, wenn wir mal wieder zum Impfen vorbeikommen - "Ah ja, der Angelhaken!" ... Man macht auch wirklich was mit als Hundebesitzer.
Mit knapp 9 Jahren hat er es dann einmal mehr geschafft, operiert werden zu müssen. Ein - Gott sei Dank - gutartiger Tumor am Popo, der hormonbedingt aufgetreten war - an der Kastration sind wir gerade noch einmal knapp vorbeigekommen. Und auch dieses Mal alles ohne Komplikationen überstanden, was leider nicht mehr so selbstverständlich war - ja, die Erleichterung war groß! Während des Heilungsprozesses war mein Stinker (glaubt mir, dieser Spitzname hat durchaus seine Berechtigung!) dann auch schon wieder die übliche Lachnummer (siehe Fotos).
Die weitere Krankengeschichte vom Sticken Dinkehund läßt sich auf einen dicken Abszess an der linken Wange, zweifach gepiercte Ohren ("Meiner tut sowas nicht, der war in der Hundeschule etc.!" ... jaaa jaaa ...) und eine lästige Ohrenentzündung beschränken. Die regelmäßige Kontrolle und Reinigung seiner Falten im Gesicht sind natürlich selbstverständlich und unumgänglich bei dieser Rasse, und ansonsten ist er ein sehr gesunder Hund, den lediglich große Hitze ein wenig schweratmig werden läßt.


Gehorsam

Nun ja. Das ist so eine Sache. Der Bulldog ist ja bekanntlich berühmt dafür, daß er "Befehle" nur dann ausführt, wenn er einen Sinn dahinter (= Belohnung in Form von Freßbarem) sieht - und selbst dann nicht immer. Ergo: Er macht, was er will, dann, wenn er es will. Brav an der Leine gehen, ab und zu mal "Sitz" und "Pfote" geben konnte unser Dicker dank seiner Vorbesitzer jedenfalls schon - wenn er gerade mal wollte. "Andere Pfote" und "hab Acht" hat er bald relativ rasch bei mir gelernt, und das wars dann im großen und ganzen auch schon. "Raus", "runter" und "dableiben" hat er mit der Zeit einfach mitbekommen. Der größte Erfolg jedoch ist uns mit mittlerweile 9,5 Jahren gelungen: Sir Winston macht "Platsch"! Manchmal jedenfalls.


Vorlieben

Am liebsten hat er es ja, wenn gemütliches Rudelkuscheln angesagt ist und er ansonsten in Ruhe gelassen wird. Schlafen, dösen und faul herumliegen (mit und viel seltener auch mal ohne Geräuschkulisse) sind nämlich seine Lieblingsbeschäftigung, unterbrochen von gelegentlichen Stellungs- (man glaubt nicht, wie unglaublich dämlich und verkrüppelt ein Bulldog daliegen kann und es auch noch bequem dabei hat!) und Platzwechseln und Fressen (kann auch nie genug sein), um dann wieder irgendwo einfach umzufallen und weiterzuschlafen/-dösen. Gassi gehen ist demgegenüber schon fast ein notwendiges Übel, obwohl auch das ganz nett sein kann, z.B., wenn man mit Frauli an die Donau fährt und sich dort austoben kann. Austoben hier weniger im Sinne von Laufen als im Sinne von "Steindi spielen", das der Dicke mit großem Eifer und Hingabe bis zur absoluten Perfektion ausübt. Da wird stundenlang nach Kieselsteinen, die Frauli und Herrli in die Luft werfen, gesprungen (und fein säuberlich wieder ausgespuckt, da wird nix verschluckt!), hinter großen, rollenden Steinen hergelaufen, auf eigene Faust noch größere Steine aus dem Uferschlamm ausgebuddelt und benagt und vor allem aus dem Wasser getaucht. Ja, ihr habt richtig gelesen - der kleine Dicke kann zwar nicht schwimmen, dafür taucht er bis zu 1m tief und bleibt bis zu 1min unter Wasser, um nur ja nicht das Steindi aus den Augen zu verlieren! Seine Zähne haben im Laufe der Jahre zwar ein wenig unter diesem Hobby gelitten, aber unser Tierarzt hat immer wieder lachend die trotz dieser Zweckentfremdung sehr gute Verfassung seines Gebisses bestätigt.
Auch sehr lustig findet Winston es, hinter dem Balli oder dem Kong in der Wohnung herzuhetzen und dabei mit Highspeed irgendwo zu detonieren - in der Tür, in der Wand, am Tisch, an der Couch etc. Keinerlei Gefühlsregung, da fängt der Spaß dann erst richtig an, während sich Frauli und Herrli alleine vom Zusehen schon vor Schmerzen winden. - Typisch Bulldog: nahezu schmerzunempfindlich.
Ganz Klasse ist natürlich ausführlich gestreichelt werden, wobei Bauchi kraulen und Schenkerl massieren absolut favorisiert werden. Am liebsten den furchtbar schweren Kopf in der gerade nicht streichelnden Hand oder an Fraulis/Herrlis Knie abstützend.


Wesensmerkmale
absolut gutmütig robust gemütlich eigensinnig
faul mutig braucht Gesellschaft Zunge immer draußen
anhänglich genügsam dumm schauen verfressen
freundlich neugierig voller Liebe dankbar
großes Repertoire an "Knurr"-Geräuschen (siehe unten) herzlich
Stinker stur Knuddelbär  


Bulldog-Geräusche
Knurren
-
gibt's so gut wie gar nicht, höchstens einmal vom Magen her
Gurgeln aka
 
Raunzen



-



fordernder Blick von unten und "rrrrrrrrrr rrrrrr rrrrr rrrrrrrrrr" - akustisch dem Knurren sehr ähnlich, bedeutet aber nichts anderes als "beschäftige dich mit mir, gib mir was von deinem Essen, leg das blöde Buch weg, streichel mich, beachte mich, laß mich zu dir auf die Couch" u.ä., situationsbedingt
Atmen

-

akustisch so manches Mal ebenfalls dem Knurren nicht unähnlich, ist aber schlicht und einfach lebensnotwendig
Grunzen


-


kann von nicht-Kennern dieser Rasse ebenfalls sehr leicht als Knurren mißverstanden werden, heißt aber ganz im Gegenteil, daß es der Hund gerade sehr bequem hat
Seufzen
-
ja, auch ein Hundeleben ist nicht immer einfach ...
Schnarchen

-

Oropax-Pflicht!! - kann durchaus auch einmal von einem Atemstillstand unterbrochen sein ...


Im Prinzip kann man davon ausgehen, daß bei einem Bulldog alles, was nach Knurren klingt, genau alles andere als Knurren ist. Einfach Bulldog eben.

zurück zur Hauptseite